Drei Unterschiede, die oft missverstanden werden Imam ibn al-Qayyim al-Jawziyyah
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.
Es gibt bestimmte Dinge, welche die Seele oft verdreht und mischt, und nur solche mit tiefer Einsicht und Weisheit sind in der Lage, sie richtig zu unterscheiden. Ibn al-Qayyim weist auf einige dieser feinen Details und Unterschiede, die gemacht werden sollten, hin.
Ibn al-Qayyim (rahimullah) unterscheidet: I. Selbstachtung vs. Einbildung/Eitelkeit “Selbstachtung ist die Seele zu erheben über die kleinen und unbedeutenden Dinge, die Menschen dazu führen, nachlaufend den Hals zu beugen. So, bewahrt er sich selbst davor.
Dies unterscheidet sich von Arroganz, welche ein Merkmal ist, dass aus zwei Dingen entsteht: von sich selbst beeindruckt sein und die Herabwürdigung anderer. So ist Arroganz aus diesen beiden Dingen entstanden, und die Erste (das heißt Selbstachtung) ist entstanden durch zwei Dinge: sich selbst ehren und es (die Seele) edelmütig machen.
Die Grundlage für all dies ist es, die Seele vorzubereiten und zu bestimmen und dessen Besitzer (Allah 'azza wa jal) über sie (den Neigungen der Seele) zu stellen. Wenn also jemand in ihrer Vorbereitung und Bestimmung versagt hat, dann hat er in allem versagt.”
II. Selbstschutz vs. Arroganz “Derjenige, der sich schützt ist wie der Mann, der ein paar neue Kleider anzieht: rein, weiß und teuer. So tritt er bei den Königen und jene unter ihnen, in diesen Kleidern ein. Er ist bestrebt, diese Kleidung von jeglichem Flecken oder Schmutz zu schützen, welcher ihr Weiß und ihre Reinheit beeinflussen könnte. So sieht man ihn, edel aussehend und ständig von den Orten flüchtend, wo er befürchtet, sie könnten seine Kleidung schmutzig machen. Er lässt es nicht zu, dass irgendein Fleck oder Körnchen von Schmutz auf seine Kleidung gelangt.
Dies ist das Abbild des einen, der sein Herz und seine Religion stärkt und aufbaut: Man sieht ihn darin bestrebt, jegliche Flecken der Sünde zu vermeiden, da sie das Herz beflecken und es mehr beschmutzen als jeder Klecks von Schmutz ein reines, weißes Gewand beschmutzen kann. Allerdings sind die Augen bedeckt davor diese Flecken zu sehen.
So sieht man ihn vor allen potentiellen Flecken weglaufen, behutsam mit den Leute seiend, selten mit ihnen mischend, aus Angst, dass die gleiche Sache mit seinem Herz geschehen würde, wie es mit seiner weißen Kleidung geschehen würde, wenn er ringsum neben dem Metzger und dem Koch wäre.
Dies unterscheidet sich von demjenigen, der sich erhebt. Auch, wenn er dem Obigen in seiner Vermeidung dieser Dinge ähnlich ist, beabsichtigt er jedoch damit, auf den Nacken der Leute zu treten und sie unter seine Füße zu stellen. So ist dies eine Farbe, und das ist eine andere Farbe.”
III) Demut vs. Erniedrigung "Demut entsteht aus a) Kenntnis über Allah, Seine Namen, Seine Eigenschaften und Seine Erhabenheit, sowie Ihn zu lieben und zu erheben und b) sich selbst und seine Fehler gut zu kennen.
Aus diesen beiden erlangt man die Eigenschaft der Demut und durch sie unterwerft sich das Herz zu Allah und die Flügel der Unterwerfung und Barmherzigkeit wird gegenüber Seinen Dienern gesenkt. So sieht er keine Tugend, welche er über andere hat und er sieht keines seiner Rechte über anderen. Vielmehr sieht er die Tugend der anderen über ihn und er sieht ihre Rechte vor seinen eigenen. Dies ist eine Eigenschaft, die Allah denen gibt, die Er liebt und wünscht sie ehrenvoll und ihm nahe zu bringen. Hingegen ist es eine Erniedrigung, die Schwäche und Anstrengung der Seele zu erwerben, bezüglich dessen, was sie begehrt. Wie die Demut der Schwächeren bei der Erfüllen ihrer Wünsche, oder die Demut des Opfers gegenüber seinem Unterdrücker, oder die Demut eines jeden, der etwas von jemandem anderem will. Das ist alles Niedrigkeit und Minderwertigkeit, und hat nichts mit wahrer Demut zu tun. Allah liebt Demut, und Er hasst Niedrigkeit und Erniedrigung. Es ist in den "Sahih" berichtet, dass der Gesandte Allahs (sallallahu `alayhi wa salam) sinngemäß sagte:
„Es wurde mir offenbart, dass man so derartig bescheiden sein sollte, dass niemand einen anderen rühmt, und niemand sollte einem anderen Unrecht tun." | Al-Adab Al-Mufrad 426 |
[Auszug von 'Ar-Ruh von Ibn Qayyim; Seite 313-317]