Die muslimische Frau & ihr Hijāb Shaykh Mūsā Abdullāh Jibrīl
Als die Verse des Hijābs offenbart wurden, waren die Sahābīyyāt (radiyAllāhu ‘anhunna) sehr ergeben und reagierten sofort auf diese Anweisung. Sie hielten sich bereitwillig an diese Richtlinien aus Glauben, Gehorsam und Loyalität gegenüber Allāhs Geboten. Die Sahābīyyāt zerrissen Stoffstücke von allem, was sie in ihrer Umgebung finden konnten, um sich zu bedecken, aus Dringlichkeit, Verpflichtung und Bescheidenheit. ‘Ā’ishah (radiyAllāhu ‘anha) berichtete, dass alle Sahābīyyāt nach der Offenbarung dieses Verses (Āyāt al-Hijāb) ihre schwere und mehrschichtige Kleidung in Stücke schnitten, um ihre Gesichter und ihren Körper zu bedecken. Damit demonstrierten sie ihre schnelle Hingabe und Unterwerfung gegenüber der göttlichen Offenbarung.
Heute ist jedoch eine Abweichung erkennbar: Anstatt dass muslimische Frauen ihre Figur und ihre Vorderseite gemäß Allāhs Geboten verhüllen, werden Veränderungen vorgenommen, sodass der Khimār der Mode angepasst wird, wodurch die Verlängerung des Schals nach vorne eingeschränkt wird.
Als der Prophet die Bay’ah von den Frauen annahm, legte er mehrere Bedingungen fest, darunter die Unterlassung des Ehebruchs. Als Hind bint 'Utbah (radiyAllāhu ‘anha) dies hörte, zeigte sie sich überrascht und verwirrt. Angesehen und von hohem gesellschaftlichen Rang – sie war die Mutter von Mu'āwiyah (radiyAllāhu ‘anhu)– und fragte den Propheten ﷺ: „Begehen rechtschaffene freie Frauen, diejenigen mit Ehre und Status, Ehebruch?“ Wie können rechtschaffene, ehrenhafte und freie Frauen mit hohem Status solch einen Fehltritt begehen?!
Für sie war diese Tat weit entfernt von ihrer Lebensweise. Dies war eine Handlung, die eher mit Sklavinnen, als mit rechtschaffenen, ehrenwerten freien Frauen in Verbindung gebracht wurde. Deshalb tadelte ‘Umar ibn al-Khattab (radiyAllāhu ‘anhu) Sklavinnen scharf, wenn sie versuchten, sich mit der Kleidung freier Frauen zu bedecken, um den Unterschied zwischen den Eigenschaften und dem Status der beiden Gruppen betonen. Er wollte nicht, dass das Volk die rechtschaenen freien Frauen mit edlen Eigenschaften, als Sklavinnen oder als niedrige und gedemütigte Frauen ansah. Die Sklavinnen wurden von ihren Herren zur Prostitution gezwungen. ‘Umar ibn al-Khattab (radiyAllāhu ‘anhu) wollte nicht, dass ihre Kleidung, der Kleidung der gläubigen freien Frauen ähnelte, so dass die Menschen sie nicht unterscheiden können.
Und zwingt nicht eure Sklavinnen, wo sie ehrbar sein wollen, zur Hurerei im Trachten nach den Glücksgütern des diesseitigen Lebens.
(An-Nūr:33)
Wenn wir unseren Blick auf die heutigen Frauen richten, ist es entmutigend zu sehen, dass einige ihre persönliche Ehre nicht nur bereitwillig verleugnen, sondern dies auch noch tun, ohne ein Geühl des Verlustes zu empnden. Abū Hurayrah (radiyAllāhu ‘anhu) sagte: „Manche Frauen sind bekleidet, aber nackt, neigen zum Bösen und verühren damit. Sie werden das Paradies nicht betreten und seinen Du nicht riechen, selbst wenn es aus einer Entfernung von ünhundert Jahren zu nden ist.“ Es gibt einen Unterschied zwischen den Pichten freier Frauen und Sklavinnen. Für beide gelten unterschiedliche Regeln der Sittsamkeit. Von den freien Frauen wird verlangt, dass sie den vollständigen Vorschrien des Hijāb folgen (die ganze Frau ist ‘Awrah3), während es ür Sklavinnen akzeptabel ist, ihren Kopf, ihre Hände und ihr Gesicht zu zeigen, in Anerkennung der praktischen Notwendigkeit ihrer Arbeitsumstände und in Anbetracht der Tatsache, dass sie im Allgemeinen nicht dem gleichen attraktiven Interesse (wie freie Frauen) ausgesetzt sind.
"(...) Wenn ihr dankbar seid, so will Ich euch wahrlich mehr geben; seid ihr aber undankbar, dann ist Meine Strafe wahrlich streng."
(Sūrah Ibrāhīm:7)
Das "gute Leben" bezieht sich auf den süßen Wohlgeschmack des Glaubens, der den Zustand der Zufriedenheit, des Glücks und der Befriedigung sowohl im Diesseits als auch im Jenseits in sich birgt. Eine Zufriedenheit, die den Menschen dazu bringt, selbst im Angesicht von Verfolgung und Unterdrückung zu lächeln. Diese Lebenszufriedenheit, die voller Glauben und Zufriedenheit ist, hängt nicht von materiellen Gütern oder Reichtum ab, sondern vielmehr von der Ebene des Glaubens.
Was die Belohnung im Jenseits betrifft, so verspricht Allāh, die beste Belohnung auf der Grundlage der rechtschaffenen Handlungen in dieser Welt zu geben. Dies ist eine Gnade Allāhs, des Allmächtigen, da die Menschen nicht allein durch ihre Taten ins Jannah gelangen können.
Die Hingabe, der Gehorsam und die Anerkennung Allāhs sind jedoch im Islām von großer Bedeutung, da sie ein Zeichen des Glaubens sind und Hasanāt einbringen, die den Platz des Gläubigen im Jannah vergrößern. Doch ganz gleich, wie rechtschaffen ein Muslim ist oder wie viele gute Taten er vollbracht hat, letztlich ist es Allāhs Barmherzigkeit, und nur Allāhs Barmherzigkeit, die den Eintritt ins Paradies ermöglicht.
Der Gesandte Allāhs (sallāllāhu ‘alayhi wa sallam) sagte: “Keiner von euch wird allein aufgrund seiner guten Taten ins Paradies eingehen, und keiner wird aus dem Höllenfeuer gerettet werden.” Seine Gefährten fragten: “Nicht einmal du, oh Gesandter Allāhs?” Er antwortete: “Nicht einmal ich, bis Allāh mir Seine Barmherzigkeit gewährt.” Sahīh Muslim 2818a (aus dem Englischen)
Dies gehört zu den Eigenschaften Allāhs, der unendlichen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Obwohl also rechtschaffene Handlungen eine wichtige Rolle spielen und der Glaube an den islamischen Monotheismus eine Voraussetzung ist, ist es letztlich die Barmherzigkeit Allāhs, die den Eintritt ins Paradies ermöglicht.
Würde man sich von dem Zeitpunkt an, an dem man diese Welt betritt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man sie verlässt, ununterbrochen niederwerfen, wäre man nicht in der Lage, auch nur für eine der Segnungen, die Allāh ihm gewährt hat, angemessen zu danken.
Der Gesandte Allāhs sagte: “Niemand wird das Paradies allein aufgrund seiner Taten betreten. Nicht einmal ich, es sei denn, Allāh hüllt mich in seine Gnade und Barmherzigkeit ein.” Sahīh Muslim 2818a (aus dem Englischen)
Dies unterstreicht den Vorrang von Allāhs Barmherzigkeit vor menschlichen Taten. Darüber hinaus fördert es ein Gleichgewicht zwischen dem Glauben an Allāhs Barmherzigkeit und der persönlichen Verantwortung für die eigenen Handlungen