Wie viel sollte der Mahr einer Frau sein? Muhammad Sahin
Von Aisha radiyAllahu anha wurde überliefert, dass sie sagte: „Der Mahr, den der Gesandte Allah's Frieden und Segen auf ihm, seinen Frauen gab, betrug 12 Uqiya*.“ (Muslim,Nikah/78)
Von 'Umar ibn al Khattab wurde überliefert, dass er sagte: „Mir ist nicht bekannt, dass der Gesandte Allah's, als er mit seinen Frauen heiratete oder seine Töchter verheiraten ließ, jemals mehr Mahr festlegte als 12 Uqiya.“
*Nach den Leuten des Wissen beträgt ein Okka 40 Dirham. In dem Fall betragen 12 Uqiya 480 Dirham.
Der Gesandte Allah's sallAllahu alayhi wa sallam sagte zu einem Mann, der heiraten wolllte:
„Was bietest du ihr als Mahr an?“ Er sagte: „Ich habe nichts.“ Der Prophet sallAllahu alayhi wa sallam sagte: „Geh und suche einen Ring, sei dieser auch aus Eisen!“ Der Mann ging dann, kam aber zurück und sagte: „Nein, bei Allah! Nichts habe ich gefunden, nicht einmal einen Ring aus Eisen. Aber hier ist mein Lendentuch, von dem sie die Hälfte besitzen kann.“ Der Mann besaß aber kein Oberkleid dazu und der Prophet sallAllahu alayhi wa sallam sagte: ,,Was soll die Frau mit deinem Lendentuch machen? Wenn du es anhast, so hat sie nichts auf ihrem Leibe; und wenn sie es anhat, hast du selber nichts auf dem Leibe.“ Der Mann setzte sich hin und als es aber lange dauerte, stand er auf. Als der Prophet sallAllahu alayhi wa sallam ihn nochmal sah, rief er ihn zu sich und sagte zu ihm: „Was hast du vom Qur´an (auswendig gelernt)?“ Der Mann sagte: ,,Ich behalte noch die Sura Soundso und die Sura Soundso“ Er nannte ihm dann mehrere Suren. Da sagte der Prophet salllAllahu alayhi wa sallam zu ihm: „Wir geben sie dir (als Ehefrau) für das, was du vom Qur´an behalten hast.“ (Sahih Bukhary Nr.5121 im Deutschen)
„In Anbetracht des Segens, hat den größten Segen die Ehe, die am wenigsten Hilfe braucht.“ (Musnad al-Ahmad: Vl.82 im türkischen)
Zu unserer Zeit ist der Mahr durch den hohen Betrag, welchen die Menschen verlangen, eine Verhinderung für die Heirat geworden.
Ja, es ist nicht Haram, dass der Mensch seiner Frau so viel Mahr gibt wie sie möchte, jedoch sollte diese Brautgabe die Menschen nicht von der Heirat erschöpfen und die Weisheit dahinter vernichten.
Heutzutage sind die Frauen vergleichbar mit Handelswaren, welche von dem Besitzer (zB. Wali) an denjenigen, der die Frau heiraten möchte, verkauft wird. Jener, der den höchsten Mahr anbietet wird höher angesehen. Durch diese schlechte Tradition wird das, was verlangt werden sollte, wie Respekt, Liebe und ein schönes Verhalten vernachlässigt und nicht mehr beachtet. Der Anspruch auf die hohe Brautgabe seitens der Familie der Frau sorgt oft für die Verhinderung einer Heirat, da der Mann solch einen hohen Betrag nicht besitzt oder findet. Wenn die Sharia (Gesetze Allah's) diesen Betrag für die Familien erlaubt machen würde, so würde man die Familien als entschuldigt betrachten. In den meisten Fällen sieht man, dass sie bei den Vorbereitungen zum Überschüssigen fliehen und dabei verkaufen sie ihr Eigentum. Obwohl Allah ta'ala die Ehe nicht legitimiert hat, damit die Menschen ihr Zuhause verderben und ein Verlust ihres Besitzes erleiden. Die Ehe ist nicht Pflicht, damit sie mit dem Geld, was sie zahlen, Nutzen für die Fremden durch die Vorbereitungen erzielen. Eher sollte man wetteifern um die Ehe zu erleichtern, damit sich die Zina (Unzucht) verringert oder auch sollte man lieber wettrennen um die Tugend auszustatten, statt den Luxus des Ehepartners zu vermehren, wodurch er durch die Kleidung oder Möbel fauler wird.
Wir sehen, dass die Menschen in den Dörfern bei den Hochzeitsvorbereitungen Sofas, Teppiche und weitere Dinge bringen, um sich den Stadtbewohnern zu ähneln. Um Allahs Willen, würden sie sich jemals wieder auf den Boden setzen, nachdem sie sich an das Sofa gewöhnt haben ?
Würden sie auf dem Saatfeld laufen, wenn sie sich an die Teppiche oder an den weichen Boden gewöhnt haben? Das ist das, was heute passiert. Genau aus diesem Grund kommen die Menschen aus den Dörfern mit Schwierigkeiten nicht mehr zurecht, sie können nicht mehr auf den Feldern arbeiten. Schließlich brauchen sie nun jemanden, der sich um die Felder kümmert und so fallen sie in Frust. Wenn jeder, der eigentlich Bauer ist, nicht mehr diese Arbeiten machen kann, so weiß nur Allah wohin das Ganze führt. Und aus dem Grund, oh ihr Dorfbewohner! Lasst euch nicht in ein Strom leiten, welches zu eurer Vernichtung führt! Haltet es aus mit eurem anstrengendem Leben! Wahrlich, das ist euer Kapital! Die Beständigkeit eurer Gemeinschaft und eurer Heimatstadt ist dadurch möglich.
Quelle: Muhammed Sahin - Kadinin mehri ne kadar olmalidir?